Die in Düsseldorf ansässige KYTHERA Kultur-Stiftung unter Vorsitz ihrer Gründerin Gabriele Henkel ehrt den 1951 geborenen und in Zürich lebenden Journalisten, Essayisten und Schriftsteller Martin Meyer als ihren vierzehnten Preisträger, ausgezeichnet für das Jahr 2015.
Martin Meyer, der in Zürich geboren wurde, studierte an der dortigen Universität Literatur, Philosophie und Geschichte und schloss sein Studium 1976 mit der Promotion ab. Seit 1974 ist er Redakteur in der Feuilleton-Redaktion der „Neuen Zürcher Zeitung“, deren Leitung er 1992 übernahm, die er Ende des Jahres 2015 abgeben wird, um sich künftig verstärkt seiner schriftstellerischen Tätigkeit widmen zu können, für die schon jetzt ein stattliches Werk einsteht. Zu erwähnen sind die hoch gelobten Monographien „Ernst Jünger“ (1990) und „Tagebuch und spätes Leid. Über Thomas Mann“(1999), der philosophische Essay „Ende der Geschichte?“ (1993) die Gesprächsbücher mit den Pianisten Alfred Brendel (2001) und András Schiff (2007), „Piranesis Zukunft: Essays zu Literatur und Kunst“ (2009) sowie zuletzt die Biographie von „Albert Camus – Die Freiheit leben“ (2013). Auch zeit seiner Tätigkeit als Feuilletonchef erwarb sich Meyer als Publizist und Kulturkritiker Anerkennung dadurch, dass er die von ihm aufgegriffenen Themen stets auf hohem intellektuellem Niveau und mit von kritischer Distanz getragener Empathie verhandelte. Damit verschaffte er dem von ihm über zwei Jahrzehnte geleiteten Feuilleton der „Neuen Zürcher Zeitung“ ein unverwechselbares Profil, dem sich eine Qualität verdankte, die Moden und Aufgeregtheiten überdauerte.
Die im Jahr 2001 gegründete Stiftung würdigt mit ihrem mit 25.000 Euro dotierten Kythera-Preis Persönlichkeiten, die sich um die Vermittlung insbesondere der romanischen Kultur verdient gemacht haben. Bisher ausgezeichnet wurden die Verleger Klaus Wagenbach, Franco Maria Ricci und Michael Krüger, die Regisseure Patrice Chéreau, Volker Schlöndorff und Luc Bondy, der Dirigent Claudio Abbado, der Architekt Renzo Piano, die Kunsthistoriker Sylvia Ferino und Willibald Sauerländer, der Schriftsteller Claudio Magris sowie die Dramatikerin und Romanautorin Yasmina Reza.
Die Preisverleihung findet am 8. Dezember 2015 in Zürich statt. Die Laudatio hält der Künstler Dieter Meier.