Mit dem 2001 von der Autorin und Künstlerin Gabriele Henkel gestifteten Kythera-Preis werden jährlich Künstler ausgezeich net, die sich Verdienste um den Kulturtransfer zwischen Deutschland und den romanischen Ländern erworben haben.
Die bisherigen Preisträger waren der Verleger Klaus Wagenbach, der Regisseur Patrice Chereau, der Dirigent Claudia Abbado, der Architekt Renzo Piano, die Kunsthistorikerin Dr. Sylvia Ferino im Kunsthistorischen Museum in Wien sowie der italienische Germanist, Gelehrte und Schriftsteller Claudio Magris, Triest. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis der KYTHERA Kultur-Stiftung Düsseldorf wird dieses Jahr an den Filmregisseur und „Oscar“-Preisträger Volker Schlöndorff verliehen.
Damit sollen Verdienste Anerkennung finden, die sich der 1939 in Wiesbaden ge borene, in Paris aufgewachsene Schlöndorff erworben hat, indem er Einflüsse der französischen Literatur und des Kinos aufgenommen und auf seine Weise umgesetzt und für sich und das deutsche Autorenkino fruchtbar gemacht hat. So war es nur folgerichtig, dass sein Spielfilm-Debüt „Der junge Törless“ nach Robert Musils Vorlage im Mai 1966 bei den Filmfestspielen in Cannes uraufgeführt wurde.
Schlöndorff hat durch frühe Begegnungen mit Louis Malle, Alain Resnais und Jean-Pierre Melville entscheidende Prägung erfahren. Seine Vorbilder sind Fritz Lang, Ernst Lubitsch und Billy Wilder. In späteren Arbeiten beschäftigte er sich mit Marcel Proust, „Eine Liebe von Swann“, 1984, und Michel Tournier, „Der Erlkönig“, 1996. Volker Schlöndorff repräsentiert für das europäische Kino die geglückte Synthese aus homo politicus, Homme de Lettres und Citoyen.
Der Preis wird Volker Schlöndorff am 9. Dezember 2008 im Kino BABYLON, Rosa-Luxemburg-Straße 30, in Berlin verliehen.